Dem Körper vertrauen

Hattet ihr ein Erlebnis, welches euch das Vertrauen an euren Körper genommen hat? Ich hatte schon zwei solche Erlebnisse.

Ich hatte euch in einem meiner ersten Posts von meinem Myom 2010 erzählt. Dieses riesen Ding war einfach unbemerkt in meinem Körper gewachsen. Als es mir gezeigt wurde, war ich in Schockstarre. Als ich dann erfuhr, dass nicht viel Zeit bleibe und es dringend raus muss, war ich noch geschockter.
Ein 10 Zentimeter Myom in nur einem Jahr und keiner hat etwas gemerkt . . . Wie konnte das passieren?

Irgendwie war ich sauer auf meinen Körper, wie konnte er das zulassen, dass so ein Ding in mir wächst. In der Psychosomatik fand man einen anderen Grund als in der Medizin und auf Google fand ich Gründe, welche mein Arzt abstreitete.

Die ersten Monate nach der OP hatte ich immer grosse Angst, wenn ich wieder zum Ultraschall musste. Ich wurde engmaschiger kontrolliert. Mit der Zeit wurde diese Angst weniger. Ein Mal hatte ich über mehrere Tage Bauchschmerzen und da kam mir auf einmal der Gedanke „oh nein, vielleicht hast du wieder ein Myom“. Zum Glück stand die Jahreskontrolle bei meiner Gynäkologin an und wir konnten meine Angst direkt wieder beseitigen. Wenn man so etwas erlebt, ist es bisschen wie wenn man von einem Freund angelogen wurde. Es braucht seine Zeit bis das Vertrauen wieder aufgebaut ist und man merkt, dass nicht schon wieder die nächste Sache um die Ecke kommt.

Dann knapp 10 Jahre später noch mal ein Schock. Wie ich ja schon ausführlich erzählt hatte, bin ich nie davon ausgegangen eine Fehlgeburt zu erleben. Aber manchmal wird man vom Leben eines Besseren belehrt. Ich habe mich, wie sehr viele Frauen, schuldig gefühlt und war wütend auf meinen Körper. Wieso hatte er das nicht geschafft? Was war los? Daher habe ich mich auf die Suche gemacht, wo mein Körper vielleicht einen Mangel hat und wie wir ihm helfen können.

Doch mit jeder Diagnose wurde mein Körpergefühl weniger und mein Vertrauen sank noch mehr in den Keller. Da musste etwas geändert werden. Daher hatte ich mich entschieden die Besuche bei Ärzten und Heilprakitern auf ein Minimum zu reduzieren und ‚Back to the Roots‘ zu meinem Naturheilpraktiker zu gehen, der mich schon vor Jahren begleitete. Ich habe also die TCM Behandlungen abgebrochen (ausser das Myo Inositol habe ich auch alle Kräuter weg gelassen) und auch die Kur langsam ausschleichen lassen. Vor zwei Wochen war ich dann bei meinem Naturheilpraktiker und bin jetzt happy, das ich auf dem guten Weg bin und nur noch eine Anlaufstelle habe, welche mir Mut macht und die mich nicht immer noch mehr „krank“ macht, im Sinne von: „oh vielleicht haben sie noch dies und das und jenes“ oder mir Gedanken in den Kopf pflanzt wie: „vielleicht wird es schwer natürlich schwanger zu werden“. Ich versuche es und vertraue meinem Körper, das er mir die richtigen Signale sendet und höre auf ihn. Er wird uns den Weg schon zeigen und ich habe das Vertrauen schon einmal zurück erlangt.

Der Körper wurde uns geschenkt für diese Reise hier auf der Erde und wenn wir ihm nicht vertrauen, kann er sein Bestes vielleicht nicht geben. Wir lernen aus allem etwas und müssen in jeder Situation lerne wieder mit der Veränderung umzugehen. Also versuche ich eine Freundschaft mit meinem Körper einzugehen und versuche täglich wieder neu zu vertrauen, das er weiss was er macht und er mich begleitet auf diesem Weg.

Schauen wir mal was die Zukunft uns noch alles bringt und eines Tages werden wir das Wunschkind in unseren Armen halten können.

Ich wünsche euch allen viel Vertrauen und Mut auf eurem ganz individuellen Weg.

xoxo, eure Solvejg

Photo by GREG KANTRA on Unsplash

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