Geburtsbericht – Teil 1

Hallo Welt 🐝
Ich habe es meiner Mama nicht leicht gemacht. Schon Wochen lag ich so tief im Becken, dass man denken konnte ich will schon raus, aber ich fand es gut so und raus wollte ich noch lange nicht.

Die Entscheidung mich auf den Weg zu machen fiel mir schwer und daher liess ich lieber Mama und die Ärztin entscheiden, wann ich kommen soll.

Mein Geburtstermin verstrich und Mama musste zwischen Weihnacht und Neujahr jeden 2. Tag zum CTG und zur Fruchtwasserkontrolle. So ging Mama wieder zur Kontrolle und Papa schlief zu Hause noch etwas aus. Auf Grund von wenig Fruchtwasser, wurde dann entschieden die Geburt 8 Tage nach errechnetem Termin einzuleiten. Sie waren sich jedoch nicht sicher, ob ich dadurch nun endlich kommen will. Es wurden ja schon einige Dinge ausprobiert in den letzten 8 Tagen. Doch wenn Mama das entscheidet, dann folge ich ihrem Wunsch.

Die Ärztin liess Mama wissen, dass sie gar nicht mehr nach Hause gehe und Papa alle Sachen packen und ins Krankenhaus kommen soll. Also rief Mama bei Papa an und teilte ihm mit, dass heute seine Tochter kommen soll. Papa kam pĂŒnktlich im Krankenhaus an und so wurde am 2.1.21 um 12:20 Uhr die Einleitung begonnen. Mama und Papa bekamen leckeres Mittagessen und wurden aufgefordert noch etwas im Park spazieren zu gehen. Also assen sie und machten dann zwei kleine Runden im Park, welche dann aber schon immer mit kleinen Stops unterbrochen wurden, weil nach einer Stunde bereits die ersten richtigen Wehen kamen. 

Und so begann meine Reise auf die Welt 🐝 

Das Wehenmittel zeigte seine Wirkung etwas heftiger als vermutet und meine Mama hatte einen sogenannten „Wehensturm“. Dies bedeutet das man keine Wehenpausen mehr hat, sondern nur noch Wehen und starke Wehen. Ich habe mich davon nicht beirren lassen und mein Herzschlag blieb schön konstant. 

Da Mama eine Blutgerinnungsstörung (Faktor XIII) hat, musste die AnĂ€sthesie sofort geholt werden. Man gab ihr ein Mittel zur Gerinnungshilfe, entschied sich fĂŒr eine PCA auch bekannt als „Happy Button“ und entfernte das Wehenmittel. So hat der Wehensturm aufgehört und die normale WehentĂ€tigkeit setzte ein. Jetzt konnte Mama bei einer Wehen immer den „Happy Button“ drĂŒcken und bekam so eine Dosis Schmerzmittel.

Zwischenzeitlich war Mama manchmal echt benebelt und Papa hat sie unterstĂŒtzt in dem er sie an die gelernte Atmung erinnerte und ihr sagte, wenn sie wieder den Knopf drĂŒcken konnte. Papa war die ganze Zeit an unserer Seite, hatte ĂŒber das CTG ein Auge auf meine Herztöne und ein Auge auf die WehentĂ€tigkeit wĂ€hrend er Mamas Hand hielt und mit ihr schön regelmĂ€ssig atmete. Er war unser ruhiger Pol.  

Die Wehen wurden konstant stĂ€rker und die AbstĂ€nde verringerten sich. Mama hat sich wacker geschlagen, auch wenn es ein Wechselbad der GefĂŒhle war! Die grosse innere Kraft wechselte sich mit Verzweiflung und Erschöpfung ab, trotzdem hat sie immer weiter gemacht. Nach ca 5 Stunden, einer nicht merkbar geplatzen Fruchtblase und einem fast vollstĂ€ndig eröffneten Muttermund war es nun soweit, dass wir den Raum wechseln konnten und in den GebĂ€rsaal gingen.

Nun kam meine Zeit, in der ich mich noch durch die letzten cm kĂ€mpfen sollte. Aber ich wĂ€re ja nicht ich, wenn ich das einfach so in 5 Minuten hinter mich gebracht hĂ€tte 🐝

Weiter geht’s im 2. Teil…

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