Vor fast 7 Monaten war der schreckliche Tag. Es ist schon so viel Zeit vergangen und wir haben uns immer wieder gefragt „wieso?“ und jetzt sind wir hier: März 2020. Und COVID-19 auch!
Es ist eine spezielle Zeit, wie ich auch schon in meinem letzten Post sagte. Was mich zur Zeit aber täglich beschäftigt, ist dass ich im April entbunden hätte und ich vielleicht zu den Frauen gehört hätte, die das alles ohne ihren Mann meistern müssen. Ich weiss, dass ich das ohne die mentale Unterstützung von meinem Mann wohl nicht hinbekommen hätte. Auch wenn es immernoch sehr traurig ist und es Tage gibt an denen ich verzeifelt darüber bin, sind wir auch dankbar, dass wir jetzt nicht in dieser aktuellen Situation unser erstes Kind auf der Welt empfangen.
Klar, wenn alles so geklappt hätte, wären wir unfassbar dankbar für dieses Kind gewesen, dennoch wurden wir wohl vor etwas bewahrt.
Diese ganze Erfahrung, hat uns auch sehr vieles aufgezeigt, was wir lernen mussten oder gemeinsam wachsen konnten und wenn man zusammen Tiefen meistern kann, wird man auch die Höhen zusammen geniessen können. Daher bin ich dankbar für diese Erfahrung, aber trotzallem hätte ich gerne darauf verzichtet 😉
Jeden Tag geht es ein bisschen besser. Jeden Tag kann ich besser darüber sprechen oder kann wieder lächelnd einer Geschichte über ein Baby zuhören. Die Zeit heilt die Wunde, doch die Narbe wird immer bleiben.
Vor einer Woche wurde ich in einer Facebook Gruppe gefragt, wie ich denn über all das hinweg gekommen bin. Ich weiss es nicht. Der Weg macht’s. Einfach jeden Tag weitergehen und darauf vertrauen, dass alles schon richtig sein wird. Auch wenn ich Tage habe, an denen ich gerne wieder mal los brüllen würde: Das ist alles so verdammt unfair! Wieso bekommen alle so einfach Kinder, nur ich nicht!? Weiss ich tief im Innern, das es seine Gründe haben wird und ich hoffe, das eines Tages meine Zeit dafür gekommen ist und dann möchte ich noch dankbarer dafür sein.
Doch was ist eigentlich Dankbarkeit. Spührt man diese? Weiss man darüber oder lebt man Dankbarkeit? Wenn man Wikipedia fragt, ist Dankbarkeit folgendes:
Dankbarkeit ist ein positives Gefühl oder eine Haltung in Anerkennung einer materiellen oder immateriellen Zuwendung, die man erhalten hat oder erhalten wird. Man kann dem Göttlichen, den Menschen oder sogar dem Sein gegenüber dankbar sein, oder allen zugleich. Das systematische Studium der Dankbarkeit begann innerhalb der Psychologie erst um das Jahr 2000, vielleicht weil sich die Psychologie traditionell eher mit dem Verständnis negativer als mit dem positiver Emotionen befasst.
Vielleicht sollte man sich mal bewusst fragen: Für was bin ich dankbar?
Es gibt so viele wichtige Dinge im Leben, die wir meist gar nicht sehen vor lauter Alltag. Jeder kennt es, wenn man krank ist wünscht man sich nur eines: gesund zu sein. Doch wenn wir gesund sind, merken wir es kaum. Eine solche Zeit, in der wir uns gerade befinden, könnte man sich mal mit sich, seinem Innern und seiner Dankbarkeit befassen. Vielleicht bist du gerade in Behandlung in einer IVF Klinik oder ihr versucht auch schwanger zu werden. Vielleicht plant ihr auch gerade eure Hochzeit für’s nächste Jahr oder ihr habt Zwangsurlaub. All diese Lebenssituationen haben ihre Nachteile in diesem Moment, aber richtet man seinen Blick auf die Vorteile findet man auch einiges wofür man dankbar sein kann. Ihr könnt euch eine IVF Behandlung leisten und ihr habt als Paar diesen gemeinsamen Weg gewählt, oder aber ihr wartet noch auf eine natürliche Befruchtung und könnt dafür andere Dinge in eurem Leben erledigen und wenn es dann soweit ist, ist vielleicht auch die Corona Krise vorbei und die Freude ist umso grösser. Wenn ihr eure Hochzeit erst im nächsten Jahr feiert, weiss man zwar nicht wie die Lage bis dahin ist und es gibt eine grosse Unsicherheit, aber ihr musstet sie nicht absagen und habt keine finanziellen Verluste, geschweige denn von der Enttäuschung die diese Paare jetzt erleben. Auch ein Zwangsurlaub ist nicht schön, wenn man sich sorgen um seine Existenz machen muss, jedoch dürft ihr zu Hause bei euren Kindern und Liebsten sein, wo andere ganz alleine in Quarantäne sitzen oder sogar noch schlimmer, im Krankenhaus liegen. Ich bin so erzogen worden, dass ich immer den ganzen Kuchen betrachten sollte und nicht nur das kleine verdorbene Stück am Rand. Versucht euren Fokus zu verändern und verändert so eure Einstellung.
Es gibt gute und schlechte Tage. Doch wenn wir alle das positive im Blick behalten, können wir diese Krise gemeinsam meistern. Jeder trägt seinen kleinen Teil dazu bei und die Welt kann wieder etwas mehr strahlen.
Ich wünsche euch allen, dass ihr gesund bleibt und eure Familie zusammen hält. Ich wünsche euch, wenn ihr krank seid, gute Genesung und viel Vertrauen auf Besserung. Passt auf euch auf und helft gemeinsam mit! #stayathome ❤
xoxo,
Solvejg
Ps. Lasst doch einen Kommentar da für was ihr dankbar seid 🌷

Photo by Priscilla Du Preez on Unsplash
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dankbarkeit
Liebe Solveig. Danke für diesen Aufruf zur Dankbarkeit auch in schwereren Stunden. Irgendwo wird immer ein Licht wieder aufgehen, und das ist wichtig zu wissen. Du sagst es.
Wünsche dir und deiner Familie Gesundheit und stille Besinnung, darüber, was wir alle für einander tun können.
Stayathome.
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