Mein Kinderwunsch war schon früh sehr ausgeprägt.
Als ich ein kleines Mädchen war wollte ich eine grosse Küche in meinem Kinderzimmer. Nicht so eine, die man kaufen kann! Nein, es musste etwas grosses sein. Also baute mir meine Mutter aus zwei Regalen und einem langen Holzbrett eine riesen Küche mit Herd und Waschbecken und jede Menge Platz, wo ich für ALL MEINE KINDER kochen konnte. Von Teddy zu Schlumpine bis zu Baby Born und ihrem Bruder wurden alle bekocht. Ich wollte dringen einen Kalender an der Wand, wo ich meine Menüs, welche ich pro Tag meinen Kindern kochte und die Stundenpläne meiner „Kinder“ eintragen konnte.
Später als ich Barbie entdeckte ging es mir vorallem ums heiraten, dass ich dann mit Ken Kinder haben konnte. Dann musste ein neues Haus gebaut werden für mehr Platz für die Kinder und dann ging das Spiel von vorne los. Ich hatte dazu extra eine Barbie bekommen mit Klappbauch, welche immer wieder schwanger werden konnte.
Als Teenager meldete ich mich beim Babysitter Verein und passte mit Leib und Seele auf kleine Kinder auf. Als ich dann mit 14 Jahren eine Halbschwester bekam, welche leider nicht bei mir lebte, hatte ich endlich ein BABY aber halt eben doch nicht so richtig.
So zieht sich die Kindergeschichte wie ein roter Faden durch mein Leben. Mit 17 machte ich ein Praktikum im Dorfkindergarten und auch dort gefiel es mir so gut, dass ich am Ende meines Praktikums enttäuscht war nun meine Lehre als Innenausbauzeichnerin anzutreten und nicht weiter mit den Kindern Zeit verbringen konnte.
Als ich 2010 mit 22 Jahren trotz Hormonspirale einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand hielt, war es für mich, auch wenn mit ein wenig Angst vielleicht nicht den richtigen Mann an der Seite zu haben und die Verantwortung alleine tragen zu müssen, wie ein Feuerwerk der Freude. Leider war dieser Schwangerschaftstest falsch positiv. Ja das gibt’s, aber nur wenn etwas hormonell nicht stimmt. Ich hatte leider ein Graipfruit grosses Gebärmuttermyom, welches innerhalb eines Jahres gewachsen war. Ihr könnt euch denken meine Enttäuschung war riesig!
Dieses Myom musste dann operativ mit einem Bauchschnitt entfernt werden und glaubt mir: ein Kaiserschnitt ist kein Zuckerschlecken!
2014 verliebte ich mich in meinen Mann und wir sprachen schon sehr früh darüber irgendwann mal Kinder haben zu wollen. Ich war so froh einen Mann gefunden zu haben, der den gleichen Familienwunsch wie ich in sich trägt. Für Ihn war jedoch dort noch klar: irgendwann will er mal Kinder haben. Da ich ein sehr vernünftiger und überlegter Mensch bin, war das für mich auch logisch. Ich möchte meinen Kindern ein harmonisches zu Hause bieten und ich möchte erst dann Kinder bekommen, wenn mein Mann auch soweit ist. Da mein Mann den traditionellen Lebensablauf schätzt (gemeinsames Heim, Verlobung, Hochzeit, Kinder) wartete ich geduldig ab. Irgendwann würde mein Tag schon kommen und ich dürfte endlich mit der eigenen Familienplanung beginnen.
Meine Geduld wurde mehrfach geprüft. Als ich Patentante wurde habe ich mich so rieseig über dieses kleine Häufchen Leben gefreut und ich konnte meine Sehnsucht für den Moment etwas stillen, leider wurde sie dann noch grösser und ich merkte wie meine innere Uhr anfing leise und tief im Inneren zu ticken. Dieses Gefühl hatte ich vorher nie. Es war zwar immer eine grosser Wunsch da aber diese Sehnsucht nahm andere Formen an.
Zum Glück wurde die Planung dann konkreter als wir 2018 anfingen unsere Hochzeit zu organisieren und mein langes Warten schien sich langsam aber sicher dem Ende zu neigen. Im Juni 2019 heirateten wir und auch in unseren Gelübten war der beidseitige Kinderwunsch deutlich zu hören. Endlich war die Zeit gekommen, wo wir aktiv an unserer Familie basteln würden.
Leider verlief der Start dann doch nicht so, wie wir es uns erhofft hatten.
Aber mehr dazu in meinem nächsten Beitrag.

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Hallihallo, ich finden deinen Beitrag wirklich super, dein Schreibstil gefällt mir super!
Ich finde mich in dem, was du geschrieben hast sehr gut wieder. Ich hatte auch schon relativ früh einen großen Kinderwunsch. Dann war ich erstmal für 2 Jahre sehr vernünftig & dann haben wir „zufällig“ unser Wunder bekommen. Bei mir ging alles sehr schnell und unser Wunder ist jetzt schon seit fast 3 Monaten bei uns, aber trotzdem kann ich dich gut verstehen! Ich freue mich schon auf deinen nächsten Beitag, liebe Grüße!
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Hallöchen, wow das freut mich für dich! Gratuliere zu deinem kleinen Wunder. Manchmal ist es einfach besser alles dem Zufall zu überlassen.
Danke für dein Kompliment, ich versuche einfach so zu schreiben, wie ich es jemandem auch erzählen würde ohne grosses drumherum einfach frei raus. Ich freu mich schon auf viele weitere Beiträge und Kommentare.
Fühl dich gedrückt!
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